Die Fitterer Bienen
Der europäischen Honigbiene geht es schlecht. Klimawandel, ein zurückgehendes Nahrungsangebot und der Einsatz von Spritzmitteln in Feld und Flur machen den Bienenvölkern das Überleben zunehmend schwerer. Gegen das Bienensterben wendet sich jetzt das Unternehmen EDEKA Fitterer. Seit jüngstem stehen in der Nähe der drei Fitterer-Märkte in Baden-Baden, Rülzheim und Weisenbach Bienenstöcke.
Die Idee kam Andreas Fitterer vor zwei Jahren, als er die ungenutzten Dachflächen der Fitterer-Märkte bei der routinemäßigen Prüfung auf Schäden untersuchte. „Wir haben hier große, zum Teil begrünte Freiflächen die ständig gepflegt, aber nicht sinnvoll genutzt werden.“ Zunächst hatte er als Standort für die Bienenstöcke die Flachdächer der Märkte im Blick. Doch die Dachisolierung ließ eine solche Platzierung nicht zu.
Über den Verein Stadtbienen in Berlin fand er mit Wolfgang Mauer, einem Rechtsanwalt aus Herrenberg bei Calw, einen Sachverständigen Hobbyimker. Der späte Frost im April 2017 legte zunächst einen Schatten über die geplante Honigproduktion. Die Kastaniennachblüte und der reichliche Honig der Fichte brachten dann doch noch Ertrag. Rund 350 große und kleine Gläser Honig konnten so nach Biolandrichtlinien produziert werden.
In Weisenbach sollen die fleißigen Insekten Waldhonig, in Rülzheim Rapshonig und in Baden-Baden Blütenhonig produzieren. Die letztjährige Konstellation führte jedoch zu einem Waldhonig mit starker Kastaniennote. „Es ist einfach toll, dass nie genau gesagt werden kann, in welche Richtung das Naturprodukt so tendiert“, meinen die Brüder Sven und Andreas Fitterer. In diesem Jahr wird mit der ersten vollen Honigernte gerechnet, die dann in den Märkten verkauft werden soll.
Viele Gespräche mussten im Vorfeld von den Projektleitern geführt werden. So war zunächst zu klären, welcher Standort geeignet ist oder wie mit Befürchtungen von Kunden und Anwohnern umzugehen ist. Die Bienenstöcke werden von recht friedliebenden Bienen bevölkert.
Die eigens kreierte Fitterer-Biene fasst zusammen:
Eine Bienenkiste mit Blumenzwiebeln wurde ausgearbeitet:
Schautafeln und Schaukästen vor den Märkten machen auf die Aktion aufmerksam. „Der katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius in Baden-Baden sind wir zu besonderem Dank verpflichtet“, so Sven Fitterer, „die Bienenstöcke stehen zwar auf Fitterer-Gelände. Wer auf dem Parkplatz steht, kann sie gut sehen, aber der Zugang zu ihnen erfolgt über das Kirchengelände.“ „Wir wollen mit der Aktion ein deutliches Zeichen setzen gegen das Bienensterben. Es ist unser Beitrag, auch wollen wir damit der Gesellschaft und der Umwelt etwas zurückgeben“, betonen die Brüder. Mit einer in den Märkten erhältlichen Bienenkiste, mit der Blumensaatmischung „Blumenwiese“ und einer bunten Vielfalt an Blumenzwiebeln, will man zusätzlich das Nahrungsangebot der Honigbienen unterstützen. Viele Kunden warten schon auf „ihren“ Honig, erzählen die Projektleiter. Die Rückmeldungen seien durchweg positiv. Auch die Kindergärten, mit denen der Lebensmittelmarkt kooperiert, werden mit Bienenkisten ausgestattet, um damit das Wissen der Kinder zu mehren.
In Kooperation mit dem Verein Stadtbienen e.V. und dem Imker Herrn Maurer werden auch Schulung für interessierte zukünftige Hobbyimker angeboten.